Samstag, 20. Juni 2020

Angeln in Mallorca auf Meeräschen und am Gorg Blau Stausee

Gorg Blau Stausee in Mallorca

In Zeiten einer weltweiten Pandemie träumt man sich gerne an bessere Orte zurück. Im April 2019 fasste ich nach Beendigung meines Studiums den Entschluss, eine Pauschalreise nach Mallorca zu buchen. Ich wollte auch neue Angelplätze auf den Balearen erkunden und diesen Blog dazu nutzen, euch von meinen gesammelten Eindrücken zu berichten.

Kleines Rinnsal führt zum Gorg Blau Stausee
Ein besonderer Ort auf dieser Insel war ein Bergsee namens "Gorg Blau" inmitten der Serra de Tramuntana. Ich selbst kam leider nicht in den Genuss, dort angeln zu dürfen. Nach eingehender Recherche erfuhr ich jedoch, dass man als Gast eine Sondergenehmigung in Palma erwerben kann. Vorkommen sollen im Stausee Gorg Blau und dem Nachbargewässer Cúber wohl Forellen, Barsche, Hechte und Karpfen.

Ausblick von einem Berggipfel in der Serra de Tramuntana
Man erreicht den Gorg Blau jedoch nur, wenn man das Gebirge mit einem Mietwagen durchquert. Einige der Straßen sind sehr schmal und so kommt es schnell mal vor, dass man sich den ein oder anderen Kratzer einfängt. Dafür wird man am Ende der Reise mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt.

Terpentinen im Nationalpark Parc Natural de la Península De Llevant
Etwas beunruhigend auf Mallorca sind jedoch nicht nur die sehr engen Terpentinen. Leider herrscht in vielen Regionen der Insel ein massiver Wassermangel. So war nicht nur der Zufluss zum Gorg Blau ein schmales Rinnsal, auch ein anderer Fluss bzw. dessen Bachbett in der Nähe eines Nationalparks nördlich von Artà lag praktisch trocken.

Trockenes Bachbett aufgrund von akutem Wassermangel
Deshalb scheint das Süßwasserangeln auf den Balearen kein besonders nachhaltiges Unterfangen zu sein und man ist  dazu gezwungen, auf die Küstenfischerei auszuweichen. Der hohe Wasserverbrauch der Hotelanlagen mit den vielen eingebauten Badewannen führt leider ebenfalls zu einer Verschlechterung der Wasserproblematik. Auch der Klimawandel trägt wohl sein Übriges dazu bei. Insofern bleibt das gezielte Angeln auf Meeräschen in den küstennahen Mündungsbereichen und Kanälen eine willkommene Alternative.

Meeräschen in einem hafenähnlichen Mündungsbereich unweit der "Rocks" bei Sa Coma

Einheimische angeln auf Meeräschen mit Schwimmbrot.
Die Meeräschen dienen dann wiederum als Köderfische für die schroffe Angelei von den "Rocks" (also den Felsen aus) auf kapitale Meeresräuber, wie mir Einheimische berichteten. Als Montagen kommen dabei wohl übliche Brandungsruten mit schwerem Geschirr zum Einsatz.

Meeräschen dienen als Köderfische für große Meeresräuber.
Mit leichten Ruten und Schwimmbrot als Köder werden die Meeräschen in den Kanälen und Hafenanlagen der Küstenregionen gefangen. In Tüten abtransportiert geht es dann zum Brandungsangeln auf richtig große Wolfsbarsche, Goldmakrelen und insbesondere nachts auf gierige Barrakudas.

Von den Felsen aus lassen sich die großen Meeresräuber gut beim Brandungsangeln fangen.
Ich kann nur abschließend dazu aufrufen, beim kommenden Mallorca Urlaub auch an das richtige Angelgeschirr zu denken. Es gibt hier nicht nur atemberaubende Gebirgslandschaften zu erkunden, sondern auch eine spannende Fischerei im Mittelmeer. Ihr könnt Meeräschen mit Schwimmbrot überlisten oder gleich zum Spinnfischen auf die Felsen ausweichen. Obwohl Naturköder in den späten Abendstunden vermutlich mehr Erfolg bringen, verirrt sich mitunter auch immer mal wieder ein gieriger Wolfsbarsch in der Nähe eures Köders. Also denkt beim kommenden Mallorca-Urlaub auch ruhig mal an euer liebsten Hobby!

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