Es war der 1. November, ein Tag vor meinem Geburtstag. An diesem eiskalten und windigen Novembertag trafen mein Kumpel Henryk und ich die Entscheidung, mit wenig Hoffnung ans Wasser zu fahren.
Mit sehr wenig Hoffnung, denn die Bedingungen waren alles andere als optimal. Auch in der vergangenen Woche konnten wir an fünf Angeltagen keinen einzigen Räuber verhaften.
Am Wasser angekommen, gingen wir zügig zum Ufer und begannen mit dem Angeln. Das richtige Auswerfen der Kunstköder war kaum möglich bei dem starken Wind. Ich hatte schon nach einer halben Stunde anstrengender Angelei keine Lust mehr und sagte zu Henryk:
"Komm Henryk, lass uns bitte gehen!"
Aber Henryk hinderte mich daran und sagte:
"Nein, wir machen noch ein paar Würfe!"
Okay, dachte ich mir. Doch auch bei den nachfolgenden Würfen bekamen wir keinen Fischkontakt. Nun wollte auch Henryk nach Hause gehen. Da ich genau in diesem Augenblick meinen Wobbler ausgeworfen hatte, ging Henryk mit seiner Wathose aus dem Wasser. Ich folgte ihm, während ich die restliche Leine einkurbelte.
Und als ich dann endlich am Ufer ankam, schlug etwas mit solch einer gewaltigen Kraft gegen meine Rute, dass ich sie fast hätte fallen lassen. Völlig irritiert setzte ich einen herzhaften Anschlag. Was dann folgte, war atemberaubend. Der Kampf ging los...
Nach einem zehnminütigen Drill lag mein bisher größter Zander (PB) mit knapp 90 cm vor mir. Ich konnte es gar nicht fassen, befand ich mich doch praktisch schon auf dem Heimweg.
Deshalb auch noch Mal ein großes Dankeschön an Henryk: Hätte er nicht gesagt, dass wir weiter angeln, wäre mir dieser Zander niemals begegnet!