Dienstag, 1. März 2016

Näschen bewiesen - Nasen feedern im Rhein


Das Jahr ist fast vorüber und der Winter ist immer noch nicht richtig angekommen. Bei Temperaturen um die 10°C mache ich mich an meinem ersten Urlaubstag Ende Dezember auf den Weg ans Wasser. Ich will das Angeljahr 2015 am Rhein bei Langel ausklingen lassen.

Bei so einem lauen Lüftchen (für diese Jahreszeit wirklich lau), könnten die Fische doch noch aktiv sein.

An meinem Angelplatz angekommen, wird schnell das Futter angemischt. Während ich danach meine Ruten und Montagen vorbereite, kann das Fließwasser-Grundfutter mit Rotaugen-Lockstoff (beides von TOP SECRET) schonmal durchziehen.

Die Feederruten sind schnell zusammen gesteckt und die Montage mit Anti-Tangle-Boom und Vorfach ist auch schnell montiert. An meiner leichten Methodfeeder-Rute entscheide ich mich für einen 50 Gramm Futterkorb. An der Medium Feeder Rute kommt eine schwerere Version (80gr.) zum Einsatz.



Ich sitze in einem Buhnenfeld und versuche die ruhigeren Kehrwasserbereiche anzuwerfen. Leider gehen meine Körbe bei jedem vorbeifahrenden Kahn gehörig auf Wanderschaft. Ich bin erst zum zweiten Mal an dieser Stelle und mit den Strömungsverhältnissen noch nicht so gut vertraut.

Beide Ruten werden also mit Maden am 10er Haken bestückt und wandern in die Fluten. Ich habe die Standardlänge der GAMAKATSU Vorfächer ein wenig eingekürzt, um den Selbsthak-Effekt zu verstärken und zu verhindern, dass sich das Vorfach bei der Strömung zu weit von meinem Futterkorb entfernt befindet.

Die ersten drei Stunden passiert leider gar nichts, ausser einem Kormoran, der mit einem fetten Aal im Schnabel an meiner Angelstelle auftaucht. Obwohl es für Aal doch sehr spät im Jahr ist, rüste ich kurzerhand eine Rute auf Wurm und Strömungsblei um. Flexibel bleiben ist die Devise.

Allerdings bringt auch diese Umstellung nicht den gewünschten Erfolg. Nach einer sehr interessanten und lehrreichen, allerdings auch demotivierenden Unterhaltung mit einem ortskundigen Angler überlege ich schon, ob ich einpacken soll. Da zittert doch das erste Mal an diesem Tag unverkennbar die Rutenspitze an der leichten Feederrute.

Der Anhieb ist gesetzt, doch von Gegenwehr keine Spur. Ich ärgere mich schon darüber, den Anhieb zu früh gesetzt zu haben, als ich sehe, was da an meinem Haken hängt. Eine Grundel!



Der erste Fang des Tages! Entschneidert! Jetzt können die Fische ja quasi nur noch größer werden. Nach diesem Fischchen wechsle ich auf einen kleineren Haken (16er) und ködere nur noch eine oder zwei Maden an. Und tatsächlich scheint das den Fischen zu schmecken. Innerhalb von 45 Minuten kann ich mehrere Rotaugen verhaften.

Zur Krönung des Tages und als Belohnung für´s Sitzfleisch fange ich dann auch noch die erste Nase meines Lebens.



Auch wenn Chondrostoma nasus nicht zu den größten Vertretern seiner Gattung zählt, so freue ich mich dennoch ungemein über diesen Fang. Wieder eine Art auf der imaginären Artenliste abgehakt. Ein wunderbarer Abschluss für mein Angeljahr.

An diesem, für Winterverhältnisse warmen Tag brachte die Umstellung auf kleinere Köder und Haken den gewünschten Erfolg.

In diesem Sinne, Petri!

Die Redaktion bedankt sich bei Phil Schiedges für diesen spannenden Beitrag.

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